Es gibt viel Wald in Brandenburg, aber nur wenige echte Baumsammlungen. Im Dreetzer Forst gelegen, ist dieses Fleckchen Erde ein Beispiel für die Vielfältigkeit, die außerhalb von Monokulturen in unseren Wäldern möglich ist. Im Arboretum Dreetz ist jeder Naturliebhaber ein gerne gesehener Gast.
Ein Arboretum ist eine öffentlich zugängliche Sammlung, sowohl einheimischer als auch exotischer Gehölze, welche frei wachsen. Arboreten werden oft zu Studienzwecken angelegt. Das Wort Arbor stammt aus dem Lateinischen und bedeutet Baum, Arbustum ist das lateinische Wort für Baumpflanzung, daraus leitet sich die Bezeichnung Arboretum ab.
Dieser wunderschöne Waldgarten ist, bei freiem Eintritt, ganzjährig geöffnet. Auf kleinen Waldpfaden können Besucher das circa acht Hektar große Areal des Dreetzer Arboretums erkunden. Sonnenbeschienene Lichtungen und kühle Schattenplätze wechseln sich ab. Überall auf dem großzügigen Gelände laden urige Holzbänke die Besucher zum Verweilen ein.
Lernen und Staunen. Nicht nur Kinder können hier viel über den Wald und seine holzigen Bewohner erfahren. Wer genügend Zeit und Muße mitbringt, der kann hier mehrere Stunden verbringen, während er die verschiedenen Bäume betrachtet und die Beschreibungen der hölzernen Individuen liest. Dabei wird mancher Besucher feststellen, dass eine Eiche nicht grundsätzlich so aussieht, wie man das erwartet. Die Eichen, mit wissenschaftlichem Namen Quercus, sind Bäume aus der Familie der Buchengewächse - Fagáceae. Sie sind hier in so vielgestaltigen Formen vertreten, dass alleine diese es Wert sind, dem Arboretum einen Besuch abzustatten. Rund 15 verschiedene Arten von Eichenbäumen leben und gedeihen hier. Die Bezeichnungen der Eichen lassen meist auf ihren Ursprung schließen oder auf die Art und Weise der Nutzung durch den Menschen, wie z. B. bei der Färbereiche oder der Schindeleiche.
Natürlich hieße es, statt Arboretum Eichengarten, wenn nicht noch viele weitere Bäume, aus verschiedensten Familien, hier leben würden. Über 100 unterschiedliche Baum- und Strauchgewächse sind im Arboretum beheimatet. Nicht jeder davon ist ursprünglich ein Nord-West-Europäer. Asiatische und nordamerikanische Baumgeschwister der heimischen Arten sind ebenfalls vertreten. Wichtig ist nur, dass die Bäume bei den hiesigen klimatischen Bedingungen gut gedeihen können. Diese hier gepflanzten Bäume sind Spenden von Firmen oder Privatpersonen, den sogenannten Baumpaten. Einige Baumpaten kommen, nachdem ihr Baum eingesetzt wurde, regelmäßig ins Arboretum, um ihren Baum zu besuchen.
Mit allen Sinnen genießen, bei jedem Wetter. Riechen. Nach einem Regenguss duftet es frisch. Warm und holzig riecht es an einem heißen Tag im Sommer. Hören. Von Sonnenaufgang bis zur Abenddämmerung gibt es ein vielstimmiges Vogelkonzert. Dazu gesellt sich das Summen, Rascheln, Krabbeln und Schwirren der kleinsten Waldbewohner, der Sechs- und Achtbeiner. Diese nützlichen kleinen Lebewesen finden hier viele Plätzchen - zum Leben, zur Aufzucht ihrer Nachkommen und zum Überwintern. Schmecken. Die Streuobstwiese mit Obstbäumen und Beerensträuchern verführt, vom frühen Sommer bis in den späten Herbst hinein, zum Naschen. Alte Obstsorten sind es, die hier angepflanzt wurden und nun mit fruchtiger Süße locken.
Etwas Trubel in die Ruhe bringen, auch das geschieht regelmäßig - natürlich in einem, für die Natur gesunden Maß. Quer durch das Jahr gibt es Veranstaltungen. Jahreszeitliche und andere Feste, begleitet von einem bunten Rahmenprogramm, zünftiger Musik und kulinarischen Genüssen, locken alljährlich zahlreichen Besucher an. Wer gerade seinen Urlaub hier verbringt oder einen Ausflug in die Region Ostprignitz-Ruppin unternimmt, dem sei das Arboretum als Ausflugsziel angeraten.
Junge Paare, die von einer besonders romantischen Hochzeit träumen, finden im Arboretum Dreetz vermutlich eine der romantischsten Außenstellen eines Standesamtes bundesweit.
Wer mehr über das Arboretum Dreetz wissen möchte und darüber, was dort sonst alles möglich ist, dem empfehlen wir einen Besuch auf der Internetpräsenz des Arboretums.